Der Anstieg der CO2-Konzentration wird immer weiter beschleunigt und somit steigt durch den Treibhauseffekt auch die durchschnittliche Temperatur immer schneller an. Dabei erhitzt sich die Erde nicht gleichmäßig, beispielsweise beobachten Wissenschaftler:innen, dass die Temperaturen an Nord- und Südpol viel schneller ansteigen als im Rest der Welt. Grundsätzlich erhitzt sich die Atmosphäre über Land stärker als über den Ozeanen, weil diese wie große Wärmespeicher träge reagieren.
Die Erderhitzung betrug im weltweiten Durchschnitt 1,1°C im Jahr 2022, für Deutschland lag sie bereits bei 1,6°C. Dabei waren die letzten neun Jahre bis 2022 weltweit die heißesten seit 1880 (Stand 2022).
Die Erderhitzung hat bereits jetzt gravierende Auswirkungen weltweit. Um diese Entwicklung aufzuhalten, haben sich 2015 fast alle Länder der Welt in Paris darauf geeinigt, die Erderhitzung auf möglichst 1,5°C zu begrenzen. Dieses Ziel wurde im sogenannten Pariser Klimaabkommen festgesetzt. Mit den bis 2022 weltweit verabschiedeten Gesetzen wird die Temperaturerhöhung bis 2100 aber ca. 3°C betragen und dies auch nur, wenn die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Deutschland verfehlt beispielsweise die selbst gesteckten Ziele seit Jahren.
Auslöser für die meisten Folgen der Klimakrise ist nicht direkt die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen, sondern die durch sie verursachte Erderhitzung. Dies wirkt sich in direkter Weise auf das Abschmelzen von Gletschern und anderen Eisvorkommen aus und sorgt vermehrt für extreme Hitze, unter der bereits jetzt immer mehr Menschen leiden. Indirekt hat die Erderhitzung einen großen Einfluss auf das gesamte Wettersystem. Das liegt unter anderem daran, dass heiße Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kältere. Dies kann zum Beispiel zum häufigeren Auftreten von Wirbelstürmen und Starkregenereignissen führen. Insgesamt nehmen Extremwetterlagen zu.
Von dem zahlenmäßig geringen Temperaturanstieg sollte man sich nicht täuschen lassen. Schon die heutige Erderhitzung hat gravierende Auswirkungen mit längeren Dürren, kräftigeren Stürmen, heftigeren Regenfällen, sich zuspitzenden geopolitischen Konflikten und der Ausbreitung von Krankheiten. Teilweise wird die Erderhitzung mit einer Fiebererkrankung verglichen, um die Auswirkung vermeintlich kleiner Temperaturerhöhungen zu veranschaulichen.
Während 38°C noch ein normales Fieber darstellt, kann eine Körpertemperatur von 40°C tödlich sein. Eine scheinbar kleine Abweichung führt zum Versagen lebenswichtiger Prozesse. Diese Analogie kann auch auf das Klimasystem übertragen werden.