Klimakrise und das Meer

Hier geht es um die Ursachen des Meeresspiegelanstiegs und die Auswirkungen für die Uferzonen in Schleswig-Holstein.

waves-3473335_1920.jpg

Meeresspiegelanstieg

Aufgrund der Erderhitzung schmelzen Gletscher und die Eisschilde an Nord- und Südpol, außerdem erwärmt die heißere Erdatmosphäre das Meerwasser, welches sich infolgedessen ausdehnt. Dies sind die Haupttreiber für den mit der Zeit schneller ansteigenden Meeresspiegel. Das Wasser steigt heute 2,5-mal so schnell wie in den vergangenen hundert Jahren.

meeresspiegelanstieg_0m_ergebnis.jpg

Derzeitiger Meeresspiegel

meeresspiegelanstieg_4m_ergebnis.jpg

Anstieg von 4 Meter Wasserhöhe

Heutige Folgen des steigenden Meeresspiegels

Aktuell bereitet der Meeresspiegelanstieg auch deshalb Probleme, weil er den Druck auf das Grundwasser erhöht. Böden in der Nähe der Küste werden dadurch salzig und können nicht mehr zum Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden. 

Zudem führt bereits der jetzige Anstieg zu schwereren Zerstörungen bei Sturmfluten. Innerhalb der letzten 100 Jahre sind die Hälfte aller schützenden Küstenvegetationen zerstört worden. Dabei helfen beispielsweise Mangrovenwälder gut, die Energie von Sturmfluten aufzunehmen, bevor sie ihre zerstörerische Kraft auf dem Festland entfalten können. Mangroven sind jedoch leider selbst durch die Erderhitzung gefährdet.

Kritische Situation in der Antarktis

Bis 2100 erwarten die Wissenschaftler:innen einen Anstieg von 0,4m-1m. Die darüberhinausgehenden Projektionen beinhalten Unsicherheiten, unter anderem weil Kippelemente im Klimasystem großen Einfluss auf den Meeresspiegel haben können. Die Eisschilde Grönlands und der Westantarktis können bereits bei einer Erderhitzung von 1,5°C bis 2°C unaufhaltsam abschmelzen.

Besorgniserregend sind insbesondere die Entwicklungen in der Antarktis. Seit einigen Jahren wird beobachtet, wie sich der Eisschild immer weiter zurückzieht und damit vielleicht bereits ein unumkehrbares Abtauen begonnen hat. Problematisch ist auch, dass immer wieder große Teile des Eises abbrechen und so noch schneller abtauen.

Diese Entwicklungen haben das Potenzial, einen Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern innerhalb weniger Jahrzehnte herbeizuführen. Die Zeit, bis das Eis eventuell wieder zufriert, beträgt tausende Jahre, sodass dieser Effekt für unsere Maßstäbe unwiderruflich ist.

Langfristiger Meeresspiegelanstieg

Gemäß dem Emissionsszenario RCP8.5 des Weltklimarats IPCC, das einen Temperaturanstieg bis 2100 von 2°C-4°C zur Folge hat, wird der Meeresspiegel im Jahr 2300 zwischen 2m und über 5m höher liegen als heute. Dieser Anstieg wird deutlich niedriger ausfallen, wenn Emissionen schnell gestoppt werden und die Erderhitzung unter 1,5°C bleibt. Außerdem wird der Meeresspiegel langsamer steigen als bei stärkeren Temperaturerhöhungen. Dies kann entscheidend sein, damit die Menschen genügend Zeit haben, Anpassungs- und Schutzmaßnahmen rechtzeitig umzusetzen.

Quellen
  • IPCC Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate ([H.-O. Pörtner, D.C. Roberts, V. Masson-Delmotte, P. Zhai, M. Tignor, E. Poloczanska, K. Mintenbeck, A. Alegría, M. Nicolai, A. Okem, J. Petzold, B. Rama, N.M. Weyer (eds.)]) 01. 2019 Cambridge, UK and New York, NY, USA IPCC
  • Bildquellen (Alex Tinge, NASA, OpenStreetMap) 11. -0001 Internetquelle